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Nordsee Summit 2023: Gemeinsame Deklaration soll Wasserstoffhochlauf anschieben

Große europäische Fernleitungsnetzbetreiber bündeln Kräfte, um Potenzial für Windkraft und Wasserstoff in der Nordsee zu heben

Kassel / Essen. In der Nordsee liegt großes Potenzial für bezahlbare, sichere und nachhaltige Energie für Europa. Um dieses natürliche Kraftwerk für Energie ins Laufen zu bringen, der Wasserstoffwirtschaft einen kräftigen Schub zu geben und so die künftige Energieversorgung Europas auf feste Füße zu stellen, muss die Transportinfrastruktur zeitnah weiterentwickelt werden.

Im Vorfeld der Nordsee Summit 2023 im belgischen Ostende unter Beteiligung der europäischen Regierungschefs der Nordsee-Anrainerstaaten haben neun europäische Fernleitungsnetzbetreiber eine Deklaration zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft veröffentlicht. Die Nordsee Summit 2023 ist die Nachfolgerin des Esbjerg-Formates aus dem Jahr 2022 mit den großen politischen Zielen von 150 GW an installierter Offshore-Wind-Leistung im Jahr 2050 und soll ein starkes, gemeinsames Signal für grüne Transformation mit Hilfe von Wasserstoff und Offshore-Windkraft senden.

Um die ehrgeizigen Ziele sowohl für die Offshore-Windproduktion als auch für die damit verbundenen Kapazitäten zur Erzeugung von grünem Wasserstoff zu erreichen, haben die an die Nordsee angrenzenden Fernleitungsnetzbetreiber – Energinet, Fluxys, GASCADE, Gas Networks Ireland, Gassco, Gasunie, GRTGaz, National Gas Transmission und OGE – eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, die sie am Vorabend des Gipfels ihren jeweiligen Staatschefs übermitteln. Darin verpflichten sich die Fernleitungsnetzbetreiber zu einer abgestimmten Entwicklung einer Wasserstoffinfrastruktur zur Nutzung der Energieressourcen, die die Nordsee zu bieten hat. Die Unterzeichner der Absichtserklärung auf deutscher Seite sind die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber GASCADE und Open Grid Europe (OGE).

„Ostende zeigt: Wir brauchen zeitnah eine integrierte, länderübergreifende Netzplanung für die künftige Nutzung der Offshore-Windenergie für die Strom- und Wasserstofferzeugung“, sagt GASCADE-Geschäftsführer Dr. Christoph von dem Bussche. „Die Vorteile liegen auf der Hand: Sicherstellung der künftigen Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Energieversorgung Europas.“

Auf diesem Weg engagiert sich GASCADE mit der belgischen Fluxys mit allen Kräften im Offshore-Pipeline-Projekt AquaDuctus, das Wasserstoff effizient und nachhaltig von vielen Quellen in der Nordsee einsammeln und an Land transportieren soll. Mit einer gut 200 Kilometer langen Leitung sollen in einem ersten Schritt bis 2030 Windparks in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone mit dem deutschen Festland verbunden werden. In einem zweiten Schritt folgt die Erweiterung und die Verknüpfung mit Wasserstoffleitungen von Nordseeanrainer-Staaten.

„Die Nordsee Summit 2023 unterstreicht die Bedeutung der gemeinsamen europäischen Zusammenarbeit – vor allem mit Blick auf die zukünftige Energieversorgung durch das Zusammenspiel von Erneuerbaren Energien wie z.B. Offshore-Wind und Wasserstoff. Die Wasserstoffinfrastruktur spielt hierbei eine entscheidende Rolle“, sagt OGE-Sprecher der Geschäftsführung, Dr. Jörg Bergmann.

„Daher haben OGE und RWE das nationale Infrastrukturprojekt „H2ercules“ entwickelt, das Verbraucher im Süden und Westen Deutschlands mit grünem Wasserstoff aus heimischer Produktion und über Importrouten versorgen soll. Dabei sollen mehrere Importkorridore, u.a. mit Fluxys in Belgien, aber auch mit weiteren Partnern in Norwegen, Frankreich und den Niederlanden erschlossen werden.“

Damit der notwendige Aufbau der H2-Infrastruktur schnell und effizient gelingt, sollen bestehende Erdgasleitungen umgestellt und durch Neubauten ergänzt werden. Um damit kurzfristig beginnen zu können, stehen wesentliche politische Entscheidungen aus, die bis zum Sommer 2023 getroffen werden müssen.

Um zusätzlich die Bedeutung der genannten Infrastrukturprojekte für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft hervorzuheben, haben die jeweils beteiligten Projektpartner bei der Europäischen Kommission den Status eines Projects of Common Interest (PCI) beantragt. Zudem wurde für das Projekt AquaDuctus vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz als wichtige Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) in die engere Wahl genommen.

Damit die Nordsee-Deklaration zum Katalysator des Wasserstoffhochlaufs wird, haben die Unterzeichner klare Forderungen, unter anderem:

  • die Entwicklung eines Rechts- und Regulierungsrahmens für die entstehende Wasserstoffinfrastruktur – offshore wie onshore.
  • eine langfristige und grenzüberschreitende Perspektive für den optimalen Einsatz von Strom und Wasserstoff.
  • die Klärung von Finanzierungsfragen zwischen den Ländern.
  • die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und der maritimen Raumplanung unter Einbeziehung der FNB.

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Maike Ferl

Maike Ferl

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Uta Kull

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Arne Kupetz

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