Anlagenerweiterung verbessert die Versorgungssicherheit für Deutschland und Europa. Arbeiten starten im Mai 2024. Inbetriebnahme für Ende 2026 vorgesehen.
Kassel. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld hat GASCADE Gastransport GmbH (GASCADE) den Planfeststellungsbeschluss für die Verdichterstation (VS) Rehden 2 überreicht. Die Arbeiten im Landkreis Diepholz (Niedersachsen) in der Samtgemeinde Rehden direkt neben der bestehenden Erdgasverdichterstation werden in Kürze beginnen. Geplant sind die nördliche Erweiterung der Station mit drei neuen Verdichtereinheiten sowie der damit einhergehende Neubau und Betrieb von Anschlussleitungen.
Die zusätzlichen Verdichtereinheiten sollen Ende 2026 bereitstehen. Die gesamte Fertigstellung der Anlagen inklusive aller Gebäude und Außenanlagen sowie der Abschluss der Rekultivierung aller Bauflächen ist bis Ende 2028 geplant. Die Erweiterung der Station ist eine Maßnahme aus dem Netzentwicklungsplan Gas 2022–2032 (NEP) und somit seitens der Bundesnetzagentur als notwendig bestätigt. Das Investitionsvolumen liegt bei einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag.
„Im Rahmen der Anlagenerweiterung ist der Aufbau von drei zusätzlichen Elektro-Verdichtern geplant, die mit der vor Ort vorhandenen Pipeline-Infrastruktur sowie dem Speicher Rehden verbunden werden sollen“, erklärt GASCADE-Projektleiter Johannes Daum. „Die zusätzliche Verdichterleistung ist insbesondere deshalb erforderlich, um Erdgas in die Nordeuropäische Erdgasleitung (NEL) einzuspeisen und nach Ostdeutschland in Richtung Lubmin zu transportieren. Für Einspeisungen in die NEL ist ein Eingangsdruck von 100 bar erforderlich, den die Bestandsanlage in Rehden aktuell nicht darstellen kann.“
Der erweiterte Standort wird eine besondere Stellung im Hinblick auf die Versorgungssicherheit von Ostdeutschland und unseren ost- und südosteuropäischen Nachbarländern einnehmen und die Versorgungssicherheit dort weiter stärken. Nach Abschluss der Erweiterung können zusätzliche Einspeisekapazitäten an den Grenzübergangspunkten Eynatten (Belgien) und Bunde (Niederlande) für die Versorgung des deutschen Gasbedarfs mit regasifiziertem Flüssiggas (LNG) aus unseren Nachbarländern bereitgestellt werden.
„Für die Anbindung der neuen Verdichteranlagen an das Ferngasleitungsnetz der GASCADE sind neue Anschlussleitungen notwendig, die eine Verbindung zur MIDAL (Mitte-Deutschland-Anschlussleitung) und NOWAL (Nord-West-Anschlussleitung) sowie zur bestehenden Verdichterstation schaffen“, ergänzt GASCADE-Trasseningenieur Michael Höhlschen, der das nunmehr erfolgreich abgeschlossene Planfeststellungsverfahren begleitet hat. „Die bestehende VS Rehden und die zu bauende VS Rehden 2 werden künftig eine zusammenhängende Anlage mit einem gemeinsamen Betriebsgebäude, gemeinsamer Zufahrt und einer gemeinsamen Umzäunung des Geländes bilden. Dabei wird die Gesamtgröße der Erdgasverdichterstation gegenüber ihrer heutigen Ausprägung in etwa verdoppelt."