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Fernleitungsnetzbetreiber im Ostseeraum unterzeichnen Absichtserklärung für beschleunigte Entwicklung der Wasserstoff-Infrastruktur

Neun Fernleitungsnetzbetreiber (TSO) in den Ostsee-Anrainerstaaten haben eine Absichtserklärung unter­zeich­net, die darauf abzielt, die Wasserstoff-Infrastruktur zu koordinieren und zu erleichtern sowie die Ent­wick­­lung des Wasserstoff-Marktes im Ostseeraum zu fördern. Die Absichtserklärung regelt die Zusam­men­arbeit zwischen den Fernleitungsnetzbetreibern. Die Parteien der Vereinbarung sind die polnische GAZ-SYSTEM, die estnische Elering, die dänische Energinet, die finnische Gasgrid Vetyverkot, die litauische Amber Grid, die schwedische Nordion Energi, die deutsche GASCADE Gastransport, die lettische Conexus Baltic Grid und die deutsche ONTRAS Gastransport.

Kassel. Der Zweck der Zusammenarbeit im Ostseeraum ist die Koordinierung der Aktivitäten der Partner zur Ent­wick­­­­lung der Wasserstoff-Wirtschaft in der Region. Zur Unterstützung einer positiven Entwicklung der Wasserstoff-Wirt­­schaft werden die Unternehmen die Entwicklung von Infrastrukturprojekten für Transport und Speicherung von Was­ser­­stoff in der Region koordinieren. Darüber hinaus tauscht die Gruppe Informationen über Entwicklungen auf dem Wasserstoff-Markt und über Projekte im Zusammenhang mit der Erzeugung und Nachfrage von erneuerbarem Was­­serstoff aus. Die Unternehmen arbeiten in enger Abstimmung mit der EU-Gruppe BEMIP (Baltic Energy Market Interconnection Plan).

„Wir freuen uns, Teil dieser wichtigen und notwendigen Zusammenarbeit zwischen den Fernleitungs­netzbe­treibern im Ostseeraum zu sein. Die Wasserstoff-Infrastruktur in und um die Ostsee muss auf integrierte Weise geplant und ge­baut werden. Nur so kann das Wasserstoff-Potenzial vor unserer Haustür genutzt werden – sowohl onshore als auch offshore“, sagt GASCADE-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch.

Der Ostseeraum bietet hervorragende Bedingungen für die Erzeugung von sauberem Wasserstoff

Der Ostseeraum verfügt über erneuerbare Energieressourcen und damit über das Potenzial, bis 2030 bis zu 45 % der im REPowerEU-Plan vorgesehenen sauberen Wasserstoff-Produktion zu liefern. Zudem ist im Ostseeraum ein beträcht­­liches Potenzial für Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen gegeben, die für die Wasserstoff-Produktion und die Schaffung eines Marktes für sauberen Wasserstoff in naher Zukunft genutzt werden könnten. Daher ent­wickeln die im Ostseeraum tätigen Infrastruktur- und Industrieunternehmen derzeit eine neue Wasserstoff-Pipeline-Infra­struktur, um das Potenzial der Wasserstoff-Erzeugung zu erschließen. Außerdem soll der Wasserstoff aus den an­ge­botsreichen Regionen in die Nachfragezentren gebracht werden.

Die Entwicklung der Infrastruktur unterstützt die Verwirklichung des REPowerEU-Plans und der Ziele der Erklärung von Marienborg, die von den Premierministern der Ostsee-Anrainerstaaten im Jahr 2022 unterzeichnet wurde. Die unter­zeichnete Absichtserklärung und die aktive Zusammenarbeit der Unternehmen bringen das Ziel der Marienborg-Erklä­rung, „gemeinsame grenzüberschreitende Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu erkunden und den Infrastrukturbedarf zu ermitteln“, konkret voran, da die Unternehmen planen, die Entwicklung der Infrastruktur zu koordinieren und zu erleichtern. Die Entwicklung neuer Infrastrukturen sowohl für Wasserstoff als auch für Elek­tri­zität wird für den Zugang zu erneuerbaren Energiequellen entscheidend sein. Dies erfordert die Zusammen­arbeit zwi­schen den Fernleitungsnetzbetreibern im Ostseeraum.

Sicherheit und Widerstandsfähigkeit des europäischen Energiesystems auf der Agenda der EU und der Region

Ziel der EU-Agenda und der Erklärung von Marienborg ist es, die Abhängigkeit Europas von importierten russischen fossi­len Brennstoffen zu verringern, die Verwirklichung der europäischen Klimaziele zu beschleunigen und die Sicher­­heit und Widerstandsfähigkeit des europäischen Energiesystems zu verbessern. Die Entwicklung des Produk­tions- und Nutzungspotenzials von Wasserstoff ist eines der Schlüsselelemente zur Erreichung dieser Ziele. Durch die Bündelung ihrer Kräfte wollen die Fernleitungsnetzbetreiber zu diesem Prozess beitragen, indem sie Wasserstoff-Infra­strukturen aufbauen und so die Schaffung eines wettbewerbsfähigen und flüssigen Wasserstoff-Marktes mit zahl­reichen Anbietern und Nutzern erleichtern.

Die koordinierte Entwicklung der Wasserstoff-Infrastruktur im Ostseeraum wird die Entwicklung eines flexiblen, siche­ren, widerstandsfähigen, nachhaltigen und integrierten gesamteuropäischen Energiesystems unterstützen. Die ge­plan­ten Wasserstoff-Infrastrukturen, die zur Erreichung der EU- und regionalen Ziele beitragen, sollen bis 2030 Finn­land, Schweden, die baltischen Staaten, Polen und Deutschland abdecken.

Wasserstoff-Projekte im Ostseeraum

Die Fernleitungsbetreiber haben mehrere groß angelegte Studien zur Entwicklung grenzüberschreitender Was­ser­stoff-Infrastruktur-Projekte in Auftrag gegeben, um eine Infrastruktur und einen Markt aufzubauen, die mit dem REPowerEU-Plan, den regionalen Zielen, den nationalen Strategien und der Vision des europäischen Wasserstoff-Backbone in Einklang stehen.

Derzeit bestehen diese Wasserstoff-Infrastruktur-Projekte rund um die Ostsee aus drei grenzüberschreitenden Infra­struk­­tur­projekten: dem nordisch-baltischen Wasserstoff-Korridor, dem Baltic Sea Hydrogen Collector, dem Interconnector Bornholm-Lubmin und der Nordic Hydrogen Route. Darüber hinaus planen die Gasinfra­struk­tur­betrei­ber die koordinierte Umsetzung weiterer Projekte für grenzüberschreitende Verbindungsleitungen, inländische Back­bones und Wasserstoff-Speicher.

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Maike Ferl

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Arne Kupetz

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