Verdichterstation Reckrod 2: Behörde übergibt Planfeststellungsbeschluss

Wichtiger Schritt für Neubau und Modernisierung – erste Erdarbeiten starten am 20. März 

Kassel. Mit der Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses hat das Regierungspräsidium Kassel am 24. Februar 2023 das Genehmigungsverfahren für den Bau und Betrieb der Verdichterstation (VS) Reckrod 2 in der Marktgemeinde Eiterfeld abgeschlossen. Die neue Station wird südlich der bestehenden Verdichterstation errichtet und an die Ferngasleitungen MIDAL Mitte, MIDAL Süd, MIDAL-Süd Loop (Mitte-Deutschland Anbindungs-Leitung) und STEGAL (Sachsen-Thüringen-Erdgas-Leitung) angeschlossen. 

„Wir freuen uns, dass wir in vergleichsweiser kurzer Zeit die Voraussetzungen zur Errichtung einer so wichtigen Energieinfrastruktur geschaffen haben“, betont GASCADE-Projektleiterin Heidi Bernhardt. „Das ist nur mit einem guten Planungsteam, einer offenen und transparenten Kommunikation nach außen sowie einer effizienten und kompetenten Verwaltung möglich.“ 

Nachdem die Antragsunterlagen sowie die im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung eingereichten Stellungnahmen in den vergangenen Monaten sorgfältig vom Regierungspräsidium geprüft und abgewogen wurden, kann nun der Bau der Verdichterstation Reckrod 2 anlaufen. Mit ersten Erdarbeiten wird voraussichtlich ab dem 20. März 2023 begonnen. 

Die neue Verdichterstation dient im Wesentlichen dazu, die Gastransportkapazitäten ab 2026 in Richtung Baden-Württemberg zu erhöhen. So können zusätzliche Kapazitäten für den Gastransport von den großen nordeuropäischen Importpunkten, den Erdgasspeicheranlagen in Norddeutschland und den Niederlanden sowie den in Betrieb genommenen norddeutschen LNG-Terminals in den Süden Deutschlands bereitgestellt werden. 

„In einer Zeit, in der sich die Quellen der Energieversorgung stark ändern, gewährleisten wir mit dieser neuen Verdichterstation mitten in Deutschland die Versorgungssicherheit für viele Industrie- und Privatkunden auch in Zukunft“, hebt GASCADE-Geschäftsführer Christoph von dem Bussche hervor. 

Reckrod 2 umfasst vier Elektroverdichter. Mit der Installation dieser neuen Elektro-Verdichtereinheiten werden mittelfristig auch die ältesten Gasturbinen-Verdichtereinheiten der bestehenden Verdichterstation Reckrod ersetzt und so die CO2-Emissionen am Standort deutlich reduziert. Damit wird der wichtige Knotenpunkt im deutschen Ferngasnetz modernisiert und schafft damit schon wesentliche Voraussetzungen für einen zukünftigen Transport von Wasserstoff.

Verdichterstationen sind ein wichtiges Element im Pipeline-Netz. Von der Quelle bis zum Verbraucher legt Erdgas viele Kilometer zurück und verliert dabei an Druck. Dieser Verlust muss ausgeglichen werden – Verdichterstationen heben den Gasdruck in den nachgelagerten Leitungssystemen an und ermöglichen so den Gasfluss.