Studie: Wasserstoff-Potenzial im nördlichen Ostseeraum

Europa will bis 2050 klimaneutral sein. Damit das gelingt, wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Doch woher wird der Wasserstoff kommen? Das wird derzeit intensiv diskutiert. Fest steht: Deutschland wird in den ersten Jahren des Wasserstoffhochlaufs auf große Mengen importierten Wasserstoffs angewiesen sein. Studien gehen von 50–70 Prozent des Bedarfs aus.

Die Studie „Potential for a Baltic Hydrogen Offshore Backbone“ (zu Deutsch: „Potential für ein Offshore Wasserstoff-Backbone im Ostseeraum“), mit der DNV vom Infrastrukturbetreiber GASCADE beauftragt wurde, hat den Baltischen Raum untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass dort ein erhebliches Potenzial zur Produktion von günstigem, grünem Wasserstoff schlummert. Insbesondere Finnland könnte mit der Onshore-Produktion von Wasserstoff zu einem wichtigen Wasserstofflieferanten werden und einen wesentlichen Beitrag zur Diversifizierung der Quellenlage und Energieunabhängigkeit Europas leisten.

Der Ostseeraum bietet sich nicht nur unter geopolitischen Gesichtspunkten als stabile Quelle an: „Wenn wir um ein so großes und vergleichsweise günstiges Potenzial direkt vor unserer Haustür wissen, wäre es sträflich, dieses nicht zu heben“, betont GASCADE-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch mit Blick auf den Wunsch nach Energie-Versorgungssicherheit im entstehenden Wasserstoffmarkt.