GASCADE als Wasserstoff-Netzbetreiber zertifiziert

Wichtiger Etappenschritt in der Transformation des Unternehmens. Vorbereitungen für Umstellungen erster Leitungsabschnitte auf Wasserstoff laufen.    

Kassel. Als einer der ersten deutschen Netzbetreiber ist GASCADE Gastransport GmbH (GASCADE) vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) hinsichtlich der technischen Sicher­heit als Wasserstoff-ready zertifiziert worden: „Damit haben wir bereits 2023 eine wichtige Voraus­set­zung dafür geschaffen, um künftig als Wasserstoff-Transporteur agieren zu können. Wir stehen kurz davor, erste Leitungsabschnitte von Erdgas auf Wasserstoff umzustellen. Ab 2025 wollen wir im Rahmen des Projekts Flow – making hydrogen happen substanzielle Kapazitäten für Wasserstoff-Transporte anbieten. Die Zerti­fi­zierung als Wasserstoff-ready ist dafür ein wichtiges Puzzlestück“, freut sich GASCADE-Geschäftsführer Christoph von dem Bussche.

Die Zertifizierung als Erdgas-Netzbetreiber ist ebenfalls erneuert worden. Der DVGW bestätigt, dass GASCADE alle Anforderungen an die Qualifikation und Organisation gemäß DVGW-Arbeitsblatt G1000 für den Erdgas-Transport erneut erfüllt. Zum ersten Mal wurden auch die Anforderungen für Wasserstoff-Transporte in die Prüfungen mit einbezogen. Die Zertifizierung ist damit die offizielle „Eintrittskarte“ in den technischen Wasserstoff-Transport. Jörg Höhler, Präsident des DVGW und Heinz Flick, Geschäftsführer der DVGW Landesgruppe Hessen haben die Urkunde zur Bestätigung des Technischen Sicherheitsmanagements (TSM) heute an GASCADE übergeben: „Die Prüfung bestand aus zwei Teilen: einem allgemeinen Teil, bei dem unter anderem Themen wie Aufbau- und Ablauforganisation, Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz, Risiko- und Krisenmanagement hinterfragt wurden. Ein fachbezogener Teil umfasste die Themenbereiche Planung und Bau sowie Gasdisposition und Notfallmanagement. Die Mitarbeitenden von GASCADE haben alle Fragen unserer Prüfer eingehend beantwortet. GASCADE hat mit Bravour die Prüfung bestanden“, erläutert Jörg Höhler.

GASCADE-Ressortleiter Netz, Sönke Deppe freut sich über die erfolgreiche Zertifizierung: „Die Prüfer des DVGW, die viele Betriebe beurteilen, sind zu der Einschätzung gelangt, dass GASCADE schon jetzt besonders gut für den künftigen Wasserstoff-Transport aufgestellt ist. Das schriftlich bestätigt zu bekommen, ist für uns Motivation und Antrieb zugleich, unsere Umstellungs- und Neubauprojekte für die Wasserstoff-Zukunft voranzutreiben. Wir haben in den kommenden Jahren Großes vor und darauf sind wir vorbereitet."

Hintergrund zum Technischen Sicherheitsmanagement (TSM) nach DVGW G1000

Die TSM-Bestätigung attestiert dem Unternehmen, dass es durch die Anwendung des DVGW-Regelwerkes die wesentlichen gesetzlichen Sicherheitsanforderungen erfüllt. Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) fordert für den Energietransport die Erfüllung personeller, wirtschaftlicher und technischer Voraussetzungen. Auch in der Gashochdruckleitungsverordnung (GasHDrLtgV) findet das TSM ausdrückliche Erwähnung. Hier wird explizit ein Managementsystem zur technischen Sicherheit gefordert. Mit der Anwendung des Technische Sicherheitsmanagement des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. werden die Anforderungen des EnWG und der GasHDrLtgV erfüllt. Die Einhaltung und Umsetzung wird regelmäßig in Hinblick auf die wachsenden Herausforderungen an Versorgungs- und Transportunternehmen durch Klimawandel, Energiewende und Digitalisierung, durch eine unparteiische, externe Stelle überprüft.

Die TSM-Bestätigung wird auch von Genehmigungsbehörden, zum Beispiel im Rahmen der Planfeststellung gefordert oder in Dienstleistungsverträgen als grundsätzlicher Nachweis verlangt.