EUGAL: Raumordnungsverfahren in Sachsen startet

Offenlage der Verfahrensunterlagen  - Neues Leitungsprojekt voll im Zeitplan

Kassel. Die Europäische Gas-Anbindungsleitung EUGAL startet in Sachsen in eine neue Phase: Mit der Eröffnung des Raumordnungsverfahrens durch die Landesdirektion Sachsen beginnt die offizielle Prüfung eines Vorzugskorridors und möglicher Alternativen im sächsischen Teilabschnitt.

In diesem Verfahren prüft die Raumordnungsbehörde die unterschiedlichen raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens unter anderem auf die Siedlungsstruktur, Gewerbeentwicklung, Landwirtschaft, Natur und Landschaft unter überörtlichen Gesichtspunkten. Im Zuge dessen haben die Kommunen und die anderen Träger öffentlicher Belange die Möglichkeit, zu den Antragsunterlagen Stellung zu nehmen. Zur Information und Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger werden in allen von den Trassenkorridoren betroffenen Kommunen die Antragsunterlagen öffentlich ausgelegt.

Einen ersten Überblick über das Projekt haben die Menschen entlang der möglichen Trasse bereits erhalten: In den vergangenen Wochen stellte das GASCADE-Projektteam die Planungen zur Erdgasleitung in der Stadt Coswig und der Gemeinde Deutschneudorf einem breiten Publikum vor. „Infrastrukturausbau ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Für uns ist der Dialog vor Ort eine Chance, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen sowie wichtige Planungshinweise zu bekommen“, so Ludger Hümbs, Gesamtprojektleiter EUGAL.

Die EUGAL soll ab Ende 2019 erstes Erdgas von der Ostsee bis nach Tschechien bringen. Der rund 110 Kilometer lange sächsische Abschnitt wird von Lampertswalde bis zur Höhe der Station Adelsdorf als Doppelleitung und ab dort als Einzelleitung geplant – bis zur Anbindung an das System des tschechischen Netzbetreibers Net4Gas in Deutschneudorf. Um den Flächenverbrauch zu minimieren, soll die Leitung möglichst in enger Parallelführung zur 2011 in Betrieb genommenen Erdgasfernleitung OPAL oder anderen Transportleitungen verlegt werden.

Mit dem Leitungsneubau reagiert GASCADE auf den steigenden europäischen Erdgas- und Transportbedarf. Der Wirtschaftsinformationsdienst IHS geht von einer  jährlichen Importlücke von 170 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2035 aus. Zugleich zeigt die europaweite Marktabfrage more capacity, dass der langfristige Transportbedarf zwischen Deutschland und seinen Nachbarn zum Teil erheblich über den verfügbaren technischen Kapazitäten liegt.

Informationen zu dem Projekt stellt GASCADE auf der Internetseite www.eugal.de zur Verfügung.