Erste Rohre für die EUGAL: Auslieferung in Mecklenburg-Vorpommern beginnt

47.000 Rohre für gesamte Trasse benötigt / Bau der Erdgas-Pipeline soll Mitte 2018 starten

Lubmin / Kassel. Die Vorbereitungen für den Bau der Europäischen Gas-Anbindungsleitung (EUGAL) schreiten voran. Ab Freitag, 1. September 2017, werden die ersten Rohre in Mecklenburg-Vorpommern ausgeliefert und auf Rohrlagerplätzen bis zum Baubeginn der EUGAL Mitte 2018 gelagert.

Die Lagerplätze für die Rohre befinden sich entlang der geplanten Trasse. Per Bahn werden die Rohre in den Landkreis Vorpommern-Greifswald transportiert und dann von Bahnhöfen in Lubmin, Drögeheide und Prenzlau mit LKWs auf nahegelegene Rohrlagerplätze verteilt.

Damit alle Rohre rechtzeitig vor Baubeginn vor Ort sind, betreibt GASCADE einen enormen logistischen Aufwand. „Bei einem so großen Projekt wie dem Bau der EUGAL ist es deshalb unerlässlich, dass alle Schritte perfekt ineinandergreifen“, erläutert EUGAL-Gesamtprojektleiter Ludger Hümbs. Mit dem Bau der Leitung beginnt GASCADE erst nach der Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses, der für Mitte 2018 erwartet wird. „Bisher liegen wir im Zeitplan und gehen davon aus, dass alle Genehmigungen wie geplant vorliegen werden“, so Hümbs.

Für die rund 485 Kilometer lange Leitung von der Ostsee bis zur deutsch-tschechischen Grenze werden knapp 47.000 Rohre benötigt. Jedes der Rohre hat einen Durchmesser von 1,40 Metern (DN 1400), ist rund 18 Meter lang und 15 Tonnen schwer. Gefertigt werden die Rohre von der Firma EUROPIPE in Mülheim an der Ruhr.

Mit dem Bau der Pipeline reagiert GASCADE auf den steigenden europäischen Erdgas- und Transportbedarf. Prognosen des europäischen Netzentwicklungsplanes 2017 gehen von einer Importlücke von jährlich bis zu 183 Mrd. Kubikmetern im Jahr 2035 aus. Zugleich zeigt die europaweite Marktabfrage more capacity, dass der langfristige Transportbedarf zwischen Deutschland und seinen Nachbarn zum Teil erheblich über den verfügbaren technischen Kapazitäten liegt.

Mithilfe der EUGAL wird Erdgas flexibel in alle Richtungen Europas transportiert – innerhalb Deutschlands, nach West- und Südosteuropa. Die Pipeline leistet so einen wichtigen Beitrag zur robusten und flexiblen Energieversorgung von Deutschland und Europa.