Wasserstoffnetz 2050:
für ein klimaneutrales Deutschland

Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) zeigen mit dem Wasserstoffnetz für ein klimaneutrales Deutschland (kurz: H2-Netz 2050), dass sie ein solches Netz zu moderaten Investitionskosten volkswirtschaftlich effizient und verlässlich errichten können. Das H2-Netz 2050 haben die FNB aus dem im Januar 2020 veröffentlichten „Visionären Wasserstoffnetz“ weiterentwickelt. In dieses erste Zukunftsbild waren viele Überlegungen eingeflossen, jedoch ohne Netzsimulation für den zukünftigen Wasserstoff-Transportbedarf. Dem jetzt vorgelegten H2-Netz 2050 dagegen liegt eine detaillierte Netzplanung zu Grunde.

Kenngrößen des H2-Netzes 2050

Das H2-Netz 2050 ist etwa 13.300 km lang, von denen rund 11.000 Leitungskilometer auf umgestellten Gasleitungen basieren. Das betrachtete Szenario geht dabei auch zukünftig weiter von einer Nachfrage nach „grünem“ Methan in einer mit Wasserstoff vergleichbaren Größenordnung aus. Bei einem Szenario mit geringerer Nutzung von Methan (wie z.B. in der erst kürzlich veröffentlichten dena-Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität), ließen sich ggf. noch weitere Potentiale zur Optimierung durch einen höheren Anteil umgestellter Leitungen heben.

Das geplante Wasserstofftransportnetz kann eine Energiemenge von 504 TWh (Heizwert) bereitstellen, bei einer Spitzenabnahme von rund 110 GWh/h Wasserstoff. Aktuellere  Studienergebnisse wie z.B. die Folgestudie der dena Leitstudie I (dena-Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität) bestätigen die Größenordnung des angenommenen zukünftigen H2-Bedarfes.

Details der H2-Netzplanung

Das H2-Netz 2050 basiert auf einer strömungsmechanischen Netzsimulation. Dafür haben die FNB konkrete Ein- und Ausspeiseleistungen an allen Ein- und Ausspeisepunkten des zukünftigen Netzes festgelegt und eine Regionalisierung der Leistungen für den Industriebereich auf Basis der existierenden Industriestandorte und den verfügbaren aktuellen Produktionsmengen durchgeführt. Die Verbräuche im Verkehr bzw. im Wärmebereich wurden auf der Basis des vorhandenen Tankstellennetzes sowie der Fahrzeugzulassungen und beim Wärmemarkt im Wesentlichen auf Basis der Bevölkerungszahlen grob regionalisiert.

In den Simulationen wird der zukünftige Wasserstoffbedarf primär über Importe gedeckt. Basis für die Kapazitäten an den Ländergrenzen war die Einschätzung über das Wasserstoff-Erzeugungspotential der verschiedenen Erzeugungsregionen. Basierend auf den Annahmen des dena Leitstudie I TM95 Szenarios wurden ca. 63 GW Elektrolyseleistung im Jahr 2050 in Deutschland eingeplant, die primär im norddeutschen Raum angesiedelt sind.

Für die Auslegung des Netzes berücksichtigten die FNB verschiedene Lastszenarien in Abhängigkeit der Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie und der bestehenden angebundenen Kavernenspeicher.

Weitere Infos finden Sie hier:
Wasserstoffnetz 2050: für ein klimaneutrales Deutschland – FNB GAS (fnb-gas.de)