Wasserstoff für Thüringen 2029: Netzbetreiber unterzeichnen Grundsatzvereinbarung zur Kooperation bei H2-Gasnetzumstellung

Die Netzbetreiber GASCADE, Ferngas und TEN wollen Umstellung des Thüringer Erdgasnetzes auf Wasserstoff gemeinschaftlich vorantreiben. Ziel ist eine zukunftsfähige Energieversorgung auf H2-Basis mit überregionaler Anbindung.

Erfurt. Im Rahmen einer Wasserstoff-Konferenz haben die Vertreter der Netzbetreiber GASCADE (Kassel), Ferngas (Schwaig b. Nürnberg) und TEN (Erfurt) eine Grundsatzvereinbarung für die Umstellung ihrer Gasleitungsinfrastruktur auf Wasserstoff unterzeichnet. Alle drei Netzbetreiber erbringen in Thüringen mit ihrer Gasnetzinfrastruktur wesentliche Versorgungsleistungen.

Ziel der Vereinbarung ist es, festzulegen wie Teile der Netzinfrastruktur für den Transport und die Verteilung von Erdgas auf Wasserstoff transformiert werden. Neben der Leitungsumstellung sind dafür auch teilweise neue Netzstrukturen aufzubauen. Die Zusammenarbeit betrifft dabei die Netzebene der Fernleitungen (GASCADE, Ferngas) sowie die Verteilernetzebene (Ferngas, TEN Thüringer Energienetze). Konkret vereinbart wurde von den Projektpartnern der enge Austausch bei zwölf Gasnetzvorhaben in ganz Thüringen deren Umsetzung bis zum Jahr 2029 geplant ist.

Vorgesehen sind Netzkopplungen bzw. Netzanschlüsse zwischen den Gasnetzprojekten der Partner. Zudem wird mit der Festlegung von Umstellzeitpunkten von Bestandsleitungen der Partner von Erdgas auf Wasserstoff begonnen – dabei wird unter anderem die konkrete technische Umsetzung der dafür erforderlichen Maßnahmen dargelegt.

Mit der Vereinbarung wird weiterhin ein deutliches Signal an potenzielle Thüringer Wasserstoffkunden in Industrie und energieintensivem Mittelstand gesendet.

Als Ziel der Zusammenarbeit hebt Ulrich Benterbusch, Geschäftsführer von GASCADE, hervor: "Die infrastrukturelle Anbindung Thüringens an das deutsche Wasserstoff-Netz ist ein entscheidender Schritt, um Thüringen noch zukunftsfähiger zu machen. Dekarbonisierung ist eine Notwendigkeit und mit dem schnellen Aufbau der benötigten Wasserstoff-Infrastruktur schaffen wir die Sicherheit für die Industrie, langfristig mit dem Standort planen zu können. Dafür bringen wir den Wasserstoff nach Thüringen."

Dass die Transformation der Energieinfrastruktur den Blick aus mehreren Perspektiven und Partnerschaften erfordert, betont auch Antje Dimitrovici, Geschäftsführerin der Ferngas GmbH: „Wasserstoff muss nach Thüringen kommen und in der Fläche verteilt werden. Mit der heute vereinbarten Kooperation setzen wir unseren Ansatz der partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf den bewährten Netzebenen fort. Die bilaterale Zusammenarbeit und auch schon laufende Pilotprojekte wie TH2ECO werden so konsequent weiterentwickelt und ergänzt.“

„Für die TEN Thüringer Energienetze kann der geplante Umstieg von fossilem Erdgas auf Wasserstoff nur gelingen, wenn wir unsere regionale Netzstruktur koordiniert und planvoll mit übergeordneten und überregionalen Wasserstoffnetzen verbinden“, erklärt Ulf Unger, Geschäftsführer TEN Thüringer Energienetze die Notwendigkeit der Kooperation. „Mit den Partnern GASCADE und Ferngas ergänzen wir uns hier über die Verteil- und Transportebenen. So ist eine leistungsfähige H2-Infrastruktur für ganz Thüringen realistisch und machbar.“ Der nationalen Speicherstrategie käme Schmidt zufolge daher die wichtige Aufgabe zu, diesen verlässlichen Rahmen zu schaffen.

Über GASCADE
Die GASCADE Gastransport GmbH betreibt ein deutschlandweites Gasfernleitungsnetz. Die Netzgesellschaft mit Sitz in Kassel bietet ihren Kunden über ein eigenes, rund 3.700 Kilometer langes Hochdruck-Pipelinenetz moderne und wettbewerbsfähige Transportdienstleistungen für Erdgas und zukünftig auch andere Gase im Herzen Europas. GASCADE verfolgt das Ziel, ihr Leitungsnetz sukzessive auf den Transport von Wasserstoff umzustellen und ist daher in mehreren On- und Offshore- Wasserstoff-Projekten aktiv. Mehr über GASCADE erfahren Sie auf www.gascade.de.

Über Ferngas Netzgesellschaft mbH (Ferngas)
Das Gashochdrucknetz der Ferngas GmbH erstreckt sich über mehr als 3.000 Kilometer in Thüringen und Nordbayern. Darin werden Erdgas und Biogas transportiert. Zukünftig sollen in ihm auch weitere grüne Gase und insbesondere Wasserstoff strömen. Dieser Wandel wird aktiv vorangetrieben. Bereits im Jahr 2021 wurde das H2-Pilotprojekt TH2ECO (Thüringer H2 Ecosystem) initiiert. Daran wirken viele namhafte Unternehmen mit, die in Thüringen verwurzelt sind, u. a. Netzbetreiber, Energie- und Stromanbieter sowie Spezialisten für erneuerbare Energien. Mehr Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.ferngas.de.

Über TEN
Die TEN Thüringer Energienetze ist der größte Verteilnetzbetreiber Thüringens. Sie übernimmt alle Infrastruktur-Dienstleistungen für die Strom- und Erdgasversorgung sowie den Anschluss dezentraler Erzeugungsanlagen. Das kommunale Unternehmen versorgt über ein rund 40.000 Kilometer langes Strom- und Erdgasnetz mehr als 1,1 Millionen Menschen und die Wirtschaft Thüringens sowie Teile Sachsens und Sachsen-Anhalts zuverlässig mit Energie. Mehr dazu auf www.thueringerenergienetze.com.