GASCADE leistet Vorarbeiten für Erweiterung der MIDAL

Kassel/Neuhof. Die Vorbereitungen zur Erweiterung der Erdgasleitung MIDAL (Mittel-Deutschland- Anbindungs-Leitung) schreiten weiter voran: Ab Mitte September werden die ersten Pipeline-Rohre für den geplanten MIDAL-Süd Loop auf eigens dafür genehmigte Lagerplätze geliefert. In der Gemeinde Neuhof wird als erstes der Lagerplatz im Ortsteil Dorfborn bestückt.

Im Anschluss daran folgt der an der K 80 liegende Rohrlagerplatz in der Gemarkung Neuhof. Im Landkreis Fulda wird es insgesamt sechs solcher Rohrlagerplätze geben, auf denen die Pipelinerohre für den Bau des 60 Kilometer langen Abschnitts im Regierungsbezirk Kassel vorgehalten werden. Die weiteren Lagerplätze befinden sich in den Gemeinden Künzell, Petersberg, Eiterfeld und der Stadt Hünfeld.

Die Planungen für den so genannten MIDAL-Süd Loop sehen vor, auf einer Strecke von insgesamt rund 90 Kilometern zwischen Reckrod (Landkreis Fulda) und Wirtheim (Main-Kinzig-Kreis) eine parallel zur Bestandsleitung verlaufende Pipeline mit einem Durchmesser von einem Meter (DN 1000) zu verlegen. Mit der Kapazitätserweiterung des Erdgasnetzes soll die bedarfsgerechte Versorgung Süddeutschlands und Hessens sichergestellt werden.

Seit Ende Mai fertigt die Salzgitter Mannesmann Großrohr GmbH jede Woche 350 der rund 18 Meter langen und 6,5 Tonnen schweren Stahlröhren. In den kommenden Wochen liefern die LKW immer drei Rohre pro Tour auf eigens dafür eingerichtete Plätze an, wo sie zwischengelagert werden. Entlang des MIDAL-Süd Loops gibt es insgesamt neun Rohrlagerplätze. Auf jedem einzelnen werden jeweils rund 600 Rohre gestapelt. Die Ausfuhr der Rohre, die pro Lagerplatz rund zwei bis drei Wochen dauert, wurde im Vorfeld mit den Gemeinden und den zuständigen Bauämtern abgestimmt.

Die GASCADE Gastransport GmbH geht damit in Vorleistung, denn der Bau, für den die Rohre vorgehalten werden, kann nur nach Erteilung der beantragten Planfeststellungsbeschlüsse begonnen werden. „Damit wir nach Erhalt der Genehmigung reibungslos starten können, müssen die Rohre schon zum Baubeginn vor Ort bereitliegen. Dafür haben wir bereits im Voraus geeignete Lagerplätze gesucht und gepachtet. Immerhin brauchen wir für den Bau der fast 90 Kilometer langen Pipeline insgesamt über 5.000 Rohre“, sagt Marco Breiding, als Trasseningenieur zuständig für den Bauabschnitt im Regierungsbezirk Kassel. „Wir hoffen, dass wir die Verfahren zügig abschließen und bestenfalls schon Anfang 2013 mit dem Bau beginnen können.“ Das Vorhalten der über 5.000 Stahlrohre ist unabhängig von der Entscheidung der Regierungspräsidien in Kassel und Darmstadt im Planfeststellungsverfahren. Das Unternehmen muss sich bei der Planung eines solchen Großprojektes eng mit dem Röhrenhersteller abstimmen, in diesem Fall mit der Salzgitter Mannesmann Großrohr GmbH, deren Kapazitäten langfristig gebucht werden müssen. Natürlich bedeutet dies ein unternehmerisches Risiko, das GASCADE alleine trägt.

Die Erdgasleitung MIDAL ist schon lange eine der wichtigsten deutschen Pipelinetrassen. Sie verbindet die Erdgasquellen in der Nordsee mit den großen Verbrauchs- und Industriezentren Deutschlands und führt von der niederländischen Grenze im Norden bis in den Südwesten des Landes. Über die Verbindung mit der Nordeuropäischen Erdgasleitung NEL, die Erdgas aus der Ostseepipeline Nord Stream nach Europa bringt, stellt sie auch die Verbindung zu den sibirischen Erdgasquellen sicher. Mit 702 Kilometern ist die MIDAL die längste GASCADE-Pipeline. Die Erdgasleitung hat eine Transportkapazität von 9,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr – das entspricht knapp 10 Prozent des deutschen Jahresverbrauches.