GASCADE beantragt Planfeststellung für neue Erdgasempfangsstation

Wichtige Netzverknüpfung soll in Lubminer Heide entstehen - Bau ab Anfang 2018 geplant

Rostock / Kassel. Wichtiger Schritt auf dem Weg zur Stärkung der Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa: Der Kasseler Ferngasnetzbetreiber GASCADE hat die Unterlagen zur Planfeststellung bei der Landesbehörde in Mecklenburg-Vorpommern eingereicht. Mit den Unterlagen beantragt GASCADE den Bau der neuen Erdgasempfangsstation Lubmin 2, eines Teils der Europäischen Gas-Anbindungsleitung (EUGAL) sowie einer Netzkopplung mit der Nordeuropäischen Erdgasleitung (NEL).

Die Erdgasempfangsstation ist das notwendige Bindeglied, um das über die neue Nord Stream 2-Pipeline ankommende Erdgas in das europäische Festland bringen zu können“, erläutert Gesamtprojektleiter Ludger Hümbs. Die Anlage, die Startpunkt der EUGAL ist, soll im Industrie- und Gewerbegebiet Lubminer Heide ab Anfang 2018 errichtet werden.

Die neue Pipeline und die Empfangsstation werden nicht nur die Versorgung Europas mit zusätzlichen Transportkapazitäten sichern, erläutert Hümbs. „Viel mehr wird die Leitung im Zusammenspiel mit der NEL und anderen bestehenden Leitungen das deutsche und europäische Erdgassystem flexibler und robuster machen." Die EUGAL wird auf einer Länge von insgesamt rund 485 Kilometern von der Ostsee durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg bis in den Süden Sachsens und von dort über die Grenze in die Tschechische Republik verlaufen. Der Leitungsverlauf der EUGAL wird in einem eigenständigen Planfeststellungsverfahren genehmigt, das noch im Laufe dieses Jahres starten soll. Ende 2019 soll Erdgas durch den ersten Leitungsstrang der EUGAL fließen.

Einen ersten Überblick über das gesamte Projekt haben die Menschen entlang der möglichen Trasse bereits erhalten: Im vergangenen Jahr stellte das GASCADE-Projektteam einem breiten Publikum die Planungen zur Erdgasleitung in drei Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern vor. „Infrastrukturausbau ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Für uns ist der Dialog vor Ort eine Chance, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen sowie wichtige Planungshinweise zu bekommen“, so Gesamtprojektleiter Hümbs.

Mit dem Bau von Anlandestation und Pipeline reagiert GASCADE auf den steigenden europäischen Erdgas- und Transportbedarf. Prognosen des europäischen Netzentwicklungsplanes gehen von einer Importlücke von jährlich bis zu 183 Mrd. Kubikmetern im Jahr 2035 aus. Zugleich zeigt die europaweite Marktabfrage more capacity, dass der langfristige Transportbedarf zwischen Deutschland und seinen Nachbarn zum Teil erheblich über den verfügbaren technischen Kapazitäten liegt.

Aktuelle Informationen zu dem Projekt stellt GASCADE auf der Internetseite www.eugal.de zur Verfügung.