Fernleitungsnetzbetreiber: Szenariorahmen berücksichtigt Sachargumente nicht ausreichend

Berlin/Kassel. Die Fernleitungsnetzbetreiber kritisieren einige wichtige Grundannahmen in dem heute von der Bundesnetzagentur (BNetzA) bestätigten Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan Gas 2014. Dieser war in einem intensiven Konsultationsprozess gemeinsam mit Marktteilnehmern und der BNetzA erarbeitet worden.

Einige Themen der nun veröffentlichten, endgültigen Fassung sind aus Sicht der Fernleitungsnetzbetreiber allerdings noch diskussionswürdig. Dies gilt insbesondere für die Modellierungsvarianten. Auf die besondere Bedeutung dieses Aspektes hatten die Unternehmen die BNetzA im Vorfeld bereits in ihrer gemeinsamen Stellungnahme hingewiesen. Um ihre Argumentation transparent zu machen, haben die Fernleitungsnetzbetreiber ihre Stellungnahme im Rahmen der Anhörung zum Entwurf des Beschlusses der BNetzA jetzt veröffentlicht.

Dem Szenariorahmen kommt eine zentrale Bedeutung für den jährlich zu erstellenden Netzentwicklungsplan zu. Er bildet ab, wie sich die Gewinnung, die Versorgung und der Verbrauch von Gas in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich entwickeln werden. Betrachtet wird beispielsweise, dass sowohl die inländische Produktion als auch die Importe aus den Niederlanden von niederkalorischem L-Gas deutlich zurückgehen werden. Hierdurch entsteht die Notwendigkeit, die Marktgebiete von L-Gas auf H-Gas umzustellen.

Der Szenariorahmen enthält auch Annahmen zu bestehenden und geplanten Investitionen in die Netzinfrastruktur, wie beispielsweise in Gaskraftwerke und Speicheranlagen. Daneben wird die Entwicklung der Kapazitätsbedarfe an den Grenzübergangspunkten berücksichtigt. So leisten die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber im Umfeld der Energiewende einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland und Europa.

Der Szenariorahmen und die Stellungnahme werden auf der Website der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V. (FNB Gas), dem die GASCADE Gastransport GmbH angehört, unter www.fnb-gas.de veröffentlicht.